Sehenswerte Schiffswracks #9: Die Bianca C. ist die „Titanic der Karibik“

Die Bianca C. vor einem Hafen in schwarz-weiß

Die Erkundung der Bianca C. ist anspruchsvoll auch für erfahrene Taucher. Benannt nach der Tochter des Schiffsmagnaten Costa von Genua, sank das gewaltige Passagierschiff 1961 und liegt heute auf dem Meeresgrund vor Grenada.

Die Bianca C. thront heute senkrecht in dem sandigen Untergrund nicht weit von der Küste am Wibbles Reef. Nur sehr erfahrene Taucher können das Wrack betauchen. Mit einem erfahrenen Tauchguide und bei schwacher Strömung muss der Taucher sofort in die Tiefen hinab tauchen, da sich die Strömungen an der Oberfläche schnell ändern können. Das künstliche Riff ist unter anderem mit Roten Gorgonen und Schwarzen Korallen bewachsen. Die Taucher sind in dem Gewässer unter anderem von blauen Anthias und pinken Kreolen umgeben.

In einer Tiefe von etwa 20 Metern erkennt der Taucher die ersten Umrisse des Schiffes. Auf die Spitze des Wracks trifft man in 30 Meter Tiefe. Auf Grund liegt es bei etwa 50 Metern. Die Bianca C. hat eine Gesamtlänge von etwa 200 Metern. Dies ist so lang, wie zwei Fußballfelder. Wegen ihrer Länge wird sie auch die „Titanic der Karibik“ genannt. Sie ist das wohl größte Wrack dieser Region. Um es genau erkunden zu können, sollten Taucher mehrere Tage einplanen.

700 Evakuierte auf Grenada – Der Untergang der Bianca C.

An einem bislang ruhigen Sonntagmorgen im Oktober 1961, wurden die Passagiere und die Besatzung von einer erschütternden Explosion geweckt. Das tönende Nebelhorn erschrak die Menschen in der Umgebung und den Einwohnern der nahen Insel Grenada war schnell klar, dass etwas nicht stimmt.

Der Maschinenraum wurde durch die Explosion zerstört und fing Feuer. Der italienische Kapitän Francisco Creavaco versuchte sofort, mit seiner Besatzung das Feuer zu löschen und die Passagiere an Bord zu versammeln. Das Feuer breitete sich jedoch von Sekunde zu Sekunde aus und ihm blieb nicht anderes übrig, als die Menschen von Bord zu evakuieren.

Auf der Insel waren die Menschen auf ein solches Szenario nicht vorbereitet. Doch sie halfen mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen. Mit Booten und Schiffen kamen Einwohner sofort zu Hilfe und evakuierten die 400 Passagiere und fast 300 Besatzungsmitglieder. Die Rettungsaktion dauerte etwa zwei Stunden.

Am nächsten Tag brannte die Bianca C. immer noch lichterloh und der Kapitän musste sich mit den zuständigen Behörden Gedanken über eine Räumaktion machen, da sie sonst die Zufahrt des Hafens mit ihrer Größe blockiert hätte. Nach weiteren Tagen und reiflichen Überlegungen transportierten sie die Bianca ab. Während dieses Transports brach ein Leck auf und das Schiff sank in die Tiefen. Die Bianca konnte so weit in eine andere Richtung gezogen werden, dass der Weg zum Hafen von Grenada wieder frei war.

(Bild: Archiv von naviearmatori.net)

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