Tauchscheine und Tauchabzeichen: Die große Übersicht

Junger Taucher während eines Open Water Diver Tauchscheins

Wer mit dem Tauchen beginnt, braucht zunächst einmal eine Übersicht über die notwendigen Ausbildungen und Zertifizierungen. Tauchscheine und Tauchabzeichen, sogenannte Brevets, spielen hierbei eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass man die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse besitzt, um aufwändige Tauchgänge unternehmen zu können. PADI, SSI, CMAS oder NAUI – verschiedene Organisationen stellen verschiedene Bescheinigungen aus. Wir geben einen Überblick über alles, was Sie zu Tauchabzeichen wissen müssen.

Brevets sind Auszeichnungen, die von anerkannten Tauchorganisationen ausgestellt werden und die Fähigkeit eines Tauchers bestätigen, sicher in verschiedenen Umgebungen zu tauchen. Diese Zertifikate werden durch erfolgreiche Absolvierung von Tauchkursen und entsprechenden Prüfungen erlangt. Sie dienen nicht nur als Nachweis für die eigenen Fähigkeiten, sondern werden auch oft von Tauchbasen und -zentren als Voraussetzung für bestimmte Tauchgänge verlangt.

PADI, SSI und CMAS: Diese Tauchorganisationen zertifizieren

Es gibt eine Vielzahl von Tauchorganisationen auf der ganzen Welt, die Tauchausbildungen anbieten und Brevets vergeben. Zu den bekanntesten gehören PADI (Professional Association of Diving Instructors), SSI (Scuba Schools International), NAUI (National Association of Underwater Instructors) und CMAS (Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques). Jede dieser Organisationen hat ihre eigenen Lehrpläne und Standards, aber ihre Zertifikate werden in der Regel international anerkannt.

Tauchlehrerin mit Anfängerin im Schwimmbad

Natürlich sind alle der folgenden Abstufungen auch von der International Standards Organisation (ISO) standardisiert. Dort kann man für jedes Brevet auch eine separate ISO Nummer nachschauen. 

Übersicht über Tauchscheine und Tauchabzeichen

  • Anfänger-Niveau: Open Water Diver / Basic Diver / Scuba Diver Dies ist der Einstiegslevel für angehende Taucher. Hier lernt man die grundlegenden Fähigkeiten und Kenntnisse, um sicher in begrenzten Tiefen zu tauchen. Die genaue Bezeichnung des Kurses kann je nach Tauchorganisation variieren, aber das Ziel bleibt das gleiche: Tauchern die Grundlagen des sicheren Tauchens beizubringen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass CMAS insgesamt weniger Abstufungen vornimmt als die anderen drei großen Organisationen. Letztere haben jeweils noch zwei „Probierstufen“ vor der normalen Einsteiger-Zertifizierung vorgelagert. 
  • Fortgeschrittenen-Niveau: Advanced Open Water Diver / Advanced Adventurer Nach Abschluss des Anfänger-Niveaus können Taucher ihren Tauchschein auf fortgeschrittenem Niveau erweitern. Hier werden fortgeschrittene Tauchtechniken vermittelt und Taucher können verschiedene Spezialkurse absolvieren, um ihre Fähigkeiten in bestimmten Bereichen wie Navigation, Tieftauchen, Wracktauchen usw. zu verbessern. CMAS lässt diesen Schritt aus. Nach dem CMAS * Diver – der Einsteiger-Stufe – kommt direkt der CMAS **Diver, der eher der folgenden Kategorie zuzuordnen ist.
  • Rettungstaucher / Rescue Diver Dieser Kurs konzentriert sich auf die Entwicklung von Rettungsfähigkeiten und -techniken. Taucher lernen, potenzielle Gefahren zu erkennen, mit Notfallsituationen umzugehen und anderen Tauchern in Not zu helfen. Es ist ein wichtiger Kurs für jeden Taucher, der seine Sicherheitsfähigkeiten verbessern möchte. SSI nennt dieses Brevet SSI Diver Stress an Rescue. PADI und NAUI nennen es hingegen einfach Rescue Diver.
  • Guide / Dive Leader Die vier großen Organisationen haben noch eine Zwischenstufe zwischen Rettungstaucher und Tauchlehrer vorgesehen. Bei SSI heißt diese Dive Guide, bei CMAS ist es der * Diver und bei den anderen beiden heißt das Brevet jeweils Divemaster.
  • Tauchlehrer / Dive Master / Scuba Instructor Für diejenigen, die ihre Leidenschaft fürs Tauchen zum Beruf machen – vielleicht sogar eine eigene Tauchschule eröffnen – möchten, bietet sich die Ausbildung zum Tauchlehrer an. Hier lernen sie, wie man Tauchkurse leitet, Schüler unterrichtet und Tauchaktivitäten sicher durchführt. Dieser Kurs ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Taucherfahrung und Wissen. Bei PADI und SSI heißt diese Stufe Open Water Instructor (OWI), bei NAUI heißt sie schlicht NAUI Instructor und bei CMAS heißt sie CMAS* Tauchlehrer. 
  • Spezialkurse Zusätzlich zu den oben genannten Kursen bieten viele Tauchorganisationen eine Vielzahl von Spezialkursen an, die sich auf bestimmte Tauchaktivitäten oder -fertigkeiten konzentrieren. Dazu gehören beispielsweise Höhlentauchen, Nitroxtauchen, Unterwasserfotografie und viele mehr.

Anerkennung und Gültigkeit von Tauchscheinen

Die meisten Tauchscheine und Tauchabzeichen werden international anerkannt. Dies bedeutet, dass ein Taucher, der beispielsweise seinen Open Water Diver bei der Professional Association of Diving Instructors (PADI) absolviert hat, in der Regel in der Lage ist, weltweit an Tauchaktivitäten teilzunehmen, die diesen Tauchschein erfordern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Gültigkeit von Tauchscheinen begrenzt sein kann und von verschiedenen Faktoren abhängt, wie beispielsweise der Taucherfahrung seit der Zertifizierung, der Häufigkeit der Tauchgänge und den Richtlinien der jeweiligen Tauchorganisation.

Kleiner Taucher testet ein Mundstück

Kosten für einen Tauchschein

Natürlich spielt der monetäre Faktor auch eine nicht unwichtige Rolle. Was kosten die einzelnen Brevets denn genau? Natürlich lässt sich auch hier keine pauschale Antwort geben. Die Kosten variieren je nach Tauchverband, Tauchschule und Niveau. Für den PADI Anfänger-Kurs kann man ungefähr 300 Euro einrechnen. Beachten sollte man, dass je nach Kurs und nach Schule auch Lernunterlagen oder andere Sonderaufwendungen in Rechnung gestellt werden können. Wie so oft im Leben gilt: Reden hilft. Deshalb sollte man sich vorher bei der Tauchschule seiner Wahl genau über die Kosten erkundigen. Ein Tipp: Wenn man Mitglied in einem der anerkannten Verbände ist, zahlt man zwar eine Jahresgebühr für die Mitgliedschaft. Für die einzelnen Brevets und jeden Tauchkurs bezahlt man aber dann deutlich weniger. 

Dauer eines Tauchkurses

Wie viel Zeit muss man denn nun einplanen, um einen Tauchschein zu erwerben? Auch dies variiert natürlich je nach Tauchniveau. Für den Anfängerkurs sind es mindestens vier Tage, die man einplanen sollte. Diese Zeitangabe ist jedoch noch sehr ambitioniert berechnet. Wenn das ganze nicht zur Belastung werden soll und man zwischendurch im Urlaub auch etwas relaxen möchte, sollte man gut und gerne eine Urlaubswoche einplanen, um die Grundzüge des Tauchens zu lernen. Angebote, die mit „Tauchen lernen in einem Tag“ oder ähnlichem werben, sind ganz klar als unseriös einzustufen. 

Die Bedeutung von Tauchscheinen und Tauchabzeichen

Brevets und Tauchabzeichen sind mehr als nur Papiere, die Fähigkeiten zertifizieren. Sie sind ein Symbol für Engagement, Ausbildung und Verantwortung. Ein Tauchschein zeigt nicht nur an, dass der Inhaber die technischen Fähigkeiten beherrscht, um sicher zu tauchen, sondern auch, dass er die grundlegenden Prinzipien des Umweltschutzes und der Sicherheit versteht. Tauchorganisationen legen großen Wert darauf, dass ihre Schüler nicht nur gute Taucher sind, sondern auch verantwortungsbewusste Botschafter für die Meere und Ozeane.

Taucher ist zu hälfte im Wasser und zeigt mit den Händen das alles okay ist

Die Vielfalt der Tauchumgebungen und -bedingungen

Die Unterwasserwelt ist vielfältig und bietet eine Fülle von Lebensräumen und Ökosystemen. Von tropischen Korallenriffen über kalte Gewässer bis hin zu tiefen Höhlen – jede Umgebung erfordert spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse, um sicher erkundet zu werden. Tauchscheine und Tauchabzeichen decken eine breite Palette von Tauchumgebungen und -bedingungen ab und bereiten Taucher darauf vor, in verschiedenen Situationen zu navigieren und zu agieren.

Kontinuierliche Weiterbildung und Weiterentwicklung

Das Erlangen eines Tauchscheins ist nur der Anfang einer lebenslangen Reise des Lernens und der Entwicklung als Taucher. Fortgeschrittene Kurse, Spezialkurse und Workshops bieten die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, vorhandene Kenntnisse zu vertiefen und die eigene Tauchpraxis zu verbessern. Viele Taucher sehen ihre Tauchausbildung als eine kontinuierliche Reise, die sie dazu ermutigt, neue Herausforderungen anzunehmen und ihre Grenzen zu erweitern. Wer individuelle Fragen zu seiner persönlichen Entwicklung als Taucher hat, kann diese stets mit dem fachkundigen Personal der jeweils lokalen Tauchschule besprechen.

Sicherheit an erster Stelle

Ein wesentlicher Aspekt der Tauchausbildung ist die Betonung von Sicherheit. Tauchscheine und Tauchabzeichen stellen sicher, dass Taucher die notwendigen Sicherheitsprotokolle und -verfahren kennen und anwenden können, um potenzielle Risiken zu minimieren. Von der richtigen Ausrüstungswahl über die Tauchplanung bis hin zur Notfallvorsorge – Sicherheit ist ein integraler Bestandteil jeder Tauchausbildung und wird von den Tauchorganisationen ernst genommen.

Tauchscheine und Tauchabzeichen sind unerlässlich für jeden Taucher, der die Unterwasserwelt sicher erkunden möchte. Sie dienen nicht nur als Nachweis für die eigenen Fähigkeiten, sondern auch als Eintrittskarte zu aufregenden Tauchabenteuern auf der ganzen Welt. Durch den Abschluss von Tauchkursen und das Erlangen entsprechender Zertifikate können Taucher ihre Fähigkeiten verbessern, ihr Wissen erweitern und ihre Leidenschaft fürs Tauchen weiter vertiefen. Tauchen Sie ein und entdecken Sie die Wunder der Unterwasserwelt – sicher und verantwortungsbewusst.

Fotos: Adobe Stock

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