Unterwasser-Eishockey: Bodychecks in Neoprenanzügen

Zwei Spieler jagen den Puck im Unterwasser-Eishockey

Eishockey ist ein weltbekanntes Spiel aber kennen Sie auch die Variante unter dem Eis? Das adrenalingeladene Spiel erfreut sich zunehmender Popularität. Die ersten EM- und WM- Siege wurden bereits ausgetragen.

Unterwasser-Eishockey klingt irre. Ist es auch. Erfunden wurde das Spiel 2005 von dem österreichischen Taucher Christian Redl. Als erfolgreicher Apnoe-Taucher fühlt dieser sich unter einer dicken Eisschicht pudelwohl. Das Spiel findet bei einer Wassertemperatur von etwa zwei Grad statt. Einiges erinnert an das Eishockey, wie viele es kennen, doch ein paar entscheidende Details sind komplett anders.

Flossen statt Schlittschuh

Das markierte Spielfeld ist acht mal sechs Meter groß. An beiden Enden wurden Tore auf dem Kopf an der dicken Eisschicht befestigt. Außerhalb des Spielfeldes werden zwei Löcher in die Eisschicht gebohrt. Müssen die Spieler auftauchen, um Luft zu holen, läuft die Zeit des Unterwasser-Eishockeys gnadenlos weiter. Die Spieler müssen sich also mit dem Luftholen abwechseln, da sie das Spiel ohne Sauerstoff-Flasche bestreiten müssen.

Jedes Team besteht aus zwei Spielern. Diese sind mit Neoprenanzügen, Flossen, einer Maske und einem Eishockeyschläger ausgestattet. Das Ziel des Spiels ist es, wie bei Eishockey oberhalb des Eises, den Puck in das gegnerische Tor zu befördern. Der Puck besteht jedoch nicht aus vulkanisiertem Gummi oder ähnlichen Materialen, sondern aus Styropor. Durch seine Beschaffenheit hält er sich regelrecht an der dicken Eisschicht fest und schwimmt nicht wahllos im Wasser herum. 

Unter den Adleraugen des Schiris

Das Spiel dauert 30 Minuten. Jeweils nach zehn Minuten wird eine Pause eingelegt. Die Schwierigkeit des Spiels besteht vor allem darin, bei Wassertemperaturen nahe des NullPunktes seinen Körper nicht zu sehr zu überanstrengen. Bei vollem Körpereinsatz muss das Regelwerk weiterhin befolgt werden. So ist unter anderem der Griff an die Maske des Gegners strikt untersagt. Um dies zu überprüfen, schwimmen Schiedsrichter neben dem Spielfeld und beobachten den Spielverlauf.

Seit 2007 finden Europa- und Weltmeisterschaften statt. Die erste WM im Jahr 2007 konnten die Finnen nach einem 7:4 Sieg gegen Österreich für sich entscheiden. 2013 fand die zweite WM im Unterwasser-Eishockey statt, bei der das österreichische Team die Deutschen mit 9:6 besiegt.

(Bild: Archiv – Sport Österreich)

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