Walhaie: Die sanften Riesen des Meeres
Der Walhai ist nicht nur der größte Hai der Welt, sondern auch einer der größten Fische aller Zeiten. Noch heute rätseln Forscher über manche Eigenschaften der Tiere.
1828 wurde der Walhai zum ersten Mal wissenschaftlich erfasst. Doch bis heute gehen viele Angaben zu Größe, Gewicht und einigen weiteren Eigenschaften weit auseinander. Aus diesem Grund können die Informationen nur geschätzt werden.
Taucher können Walhaie sowohl in tropischen als auch in subtropischen Gebieten beobachten. Walhaie sind als Einzelgänger und mit etwas Glück in Gruppen bis zu 400 Tieren zu sehen. Sie bevorzugen Wassertemperaturen zwischen 21 und 25 Grad. Die friedlichen Meeresbewohner stehen seit 2016 auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.
Der größte Fisch der Welt
Walhaie werden bis zu 20 Meter lang. Das ist anderthalb Mal so lang wie ein Schulbus. Dabei haben sie etwa ein Maximalgewicht von 34 Tonnen, fast wie ein vierachsiger Lastzug. Mit diesen Maßen ist der Walhai der größte Fisch, den es je gegeben hat. Dieser Größe hat er seinen Namen zu verdanken, obwohl er nicht mit dem eigentlichen Wal verwandt ist. Seine Unterseite ist hell und sein Rücken hat eine grau-blaue Färbung mit einer Vielzahl von angeordneten hellen Punkten. Diese Punkte sind bei jedem Tier einzigartig angeordnet.
Die Haut der Walhaie hat eine Dicke von etwa 15 Zentimetern. Damit ist sie die dickste Haut aller Lebewesen, egal ob unter oder über Wasser. Der Walhai ist der einzige Hai mit einem endständigen Maul. Dieses ist an den Außenseiten nach unten gebogen. In seinem Maul besitzt er 3.600 kleine Zähne, die in 300 engen Reihen angeordnet sind.
Mit seinem breiten Maul saugt der Walhai 6.000 Liter Wasser in der Stunde ein. Er filtert seine Nahrung heraus und presst das übrige Wasser durch seine Kiemen wieder zurück ins Meer. Auf diese Weise ernähren sich sonst nur noch der Riesenhai und der Riesenmaulhai. Meist wurden Walhaie in senkrechter Haltung beim Fressen beobachtet.
Der Walhai schwimmt nicht, wie viele Artgenossen, mit der Schwanzflosse. Er gleitet eher durch die Gewässer, indem er sich leicht von links nach rechts und wieder zurück neigt. Dadurch erreicht er eine Geschwindigkeit von etwa fünf Kilometern pro Stunde. Auf seinem Speiseplan stehen unter anderem Krill, Plankton, kleine Fische und Larven.
Bis zu 300 Jungtiere: Eine „schwere Geburt“
Die sanften Riesen des Meeres können bis zu 100 Jahre alt werden. Sie pflanzen sich im Alter von zehn bis 30 Jahren fort. Die Weibchen können die Geburt über Jahre hinweg planen und die ungeborenen Jungen erst dann zur Welt bringen, wenn sie die höchste Überlebenschance für sie sehen. So kann es vorkommen, dass bis zu 300 lebende Junge zur Welt kommen, die sich alle in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. Je weiter die Entwicklung fortgeschritten ist, umso näher befinden sich die Jungen an der Geburtsöffnung.
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