Dugong: Der Unterwasser-Cousin des Elefanten

Ein Dugong schwimmt mit einem gelben Fisch in den Strahlen des Sonnenlichts

Ein ganz besonderes Schwergewicht können Taucher vor den Küsten Australiens sehen. Der Dugong wird auch Gabelschwanzseekuh genannt. Diese eher scheuen Tiere stammen von Landsäugern ab. Vor etwa 60 Millionen Jahren gewöhnten sich ihre Vorfahren an ein Leben im seichten Wasser. Der nächste Verwandten des Dugongs ist der Elefant.

Mit etwas Glück nähert sich ein neugieriger Dugong in klaren Gewässern für ihn ungefährlich scheinenden Tauchern oder Booten. Ist die Neugier nach kurzer Zeit befriedigt, wendet sich der Dugong wieder ab und schwimmt in zackenartigen Bewegungen weg, um den Taucher oder das Boot immer im Auge zu haben.

Der Dugong ist ausschließlich im warmen Salzwasser anzutreffen. Weit verbreitet ist er vor Australien. Doch auch an den Küsten des Indischen Ozeans und in Teilen des Westpazifiks. Er bevorzugt meist flaches, trübes Gewässer.

Geschüttelt, nicht gerührt

Der ausgewachsene Dugong wird bis zu vier Metern lang und bringt bis zu 900 Kilogramm auf die Waage. Die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen. Ihre glatte Haut weist eine braun-gräuliche Färbung auf. In regelmäßigen Abständen lassen sich kurze Tasthaare auf der Haut erkennen. Durch ihre kräftige Haut, den dichten Knochenbau und sehr gerinnungsfähiges Blut können eventuelle Verletzungen leicht wieder verschlossen werden.

Ein Dugong schwimmt mit gelben Fischen
(Bild: a_g_owen – stock.adobe.com)

Die Vorderflossen, auch Flipper genannt, nutzen vor allem Jungtiere zur Fortbewegung. Ausgewachsene Tiere bewegen sich mit ihrer Schwanzflosse, der Fluke, fort. Sie benutzen die Flipper hauptsächlich zum Lenken. Um Energie zu sparen, gleiten sie gemächlich mit etwa zehn Kilometern pro Stunde durch das Wasser. Sind sie jedoch einmal in Eile, können Dugongs Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern pro Stunde erreichen.

Ihre breite, eher gedrungene Schnauze nutzen sie perfekt für die Nahrungsaufnahme. Wie eine Art Staubsauger grasen die Tiere über den Meeresgrund und ziehen die kleinen Seegräser aus dem Boden. Meist grasen sie in Tiefen zwischen zwei und sechs Metern. Die ausgegrabenen Wurzeln werden –  getreu dem Motto geschüttelt, nicht gerührt – hin und her bewegt um sie zu säubern und dann zu verspeisen. Durch diese Technik hinterlassen sie flache Furchen im Meeresboden.

Dugongs fressen täglich etwa acht bis 15 Prozent ihres Eigengewichts. Findet der Dugong kein Futter, kann er auch bis zu sechs Monaten ohne Nahrung auskommen. Während des Grasens atmen sie alle 40 bis 400 Sekunden. Dazu schwimmen sie an die Oberfläche und lassen nur ihre Nasenlöcher aus dem Wasser ragen. Durch dieses Verhalten ist der Dugong über der Wasseroberfläche kaum sichtbar.

Die riesigen Tiere besitzen keine Stimmbänder. Bis heute sind sich Wissenschaftler nicht einig , wie der Dugong seine Zirrp- und Gurrgeräusche an seine Artgenossen abgibt. Mit diesen Geräuschen werden Gruppen von bis zu zwölf Tieren vor Feinden gewarnt und die Muttertiere wissen stets, wo ihre Kälber sind.

Sportliche Dugong-Männchen

Die Paarungszeiten betragen etwa fünf Monate. In dieser Zeit geben die Männchen ihr Bestes, um ein Weibchen zu beeindrucken. Oft wurde beobachtet, dass ranghöhere Männchen eine Art Sit-Up unter Wasser zeigen, um die Weibchen zu beeindrucken. Dugongs sind die einzigen Meeressäuger, die sich einem Weibchen durch solche Aktionen präsentieren.

Die Tragezeit dauert etwa 13 Monate. Für die Geburt schwimmen die Weibchen meist in seichte Gewässer und bringen dort ein Neugeborenes auf die Welt. Das Kalb hat eine Länge von bis zu 120 Zentimetern und ein Gewicht von 35 Kilogramm. Die Weibchen gebären meist im Alter zwischen zehn und 17 Jahren das erste Kalb. Insgesamt wird der Dugong etwa 60 Jahre alt.

(Bild: stephan kerkhofs – stock.adobe.com)

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