Kofferfische: Scheu und giftig zugleich

Dunkler Kofferfisch mit gelblichen Flecken

Während eines entspannten Tauchgangs im Atlantischen Ozean stoßen Sportler des Öfteren auf einen kantigen Kofferfisch. Diese kuriosen, bunten Unterwasserlebewesen haben es, trotz ihres friedfertigen Aussehens, faustdick hinter den Ohren. In stressigen Momenten sondert der kleine Kofferfisch ein giftiges Sekret ab.

Den bunten Kofferfisch umgeben sechseckige Knochenplatten. Diese sind miteinander zu einem starren Panzer verschmolzen und schützen den Fisch vor seinen Fressfeinden. Schließlich möchte diesen harten „Snack“ kaum ein Meeresräuber zu sich nehmen.

Der Kofferfisch ist ein langsamer Schwimmer, jedoch durch den Einsatz seiner BrustflossDer Körperbau des gelb-schimmernden Kofferfischs diente Mercedes-Benz wegen seines extrem geringen Strömungswiderstands als Inspiration für den „Mercedes-Benz bionic car“.

Beutefang durch gezielten Wasserstrahl

Zwischen Seegraswiesen und dicht bewachsenen Riffen finden Taucher die scheuen Kofferfische bis in Tiefen von 50 Metern. Sie treten meist Paarweise oder als Einzelgänger auf. Wassertemperaturen zwischen 22 und 26 Grad ist den farbenfrohen Fischen am liebsten.

Ein gelber Kofferfisch mit schwarzen Punkten
(Foto: kaschibo – adobe.stock)

Auf ihrem Speiseplan stehen Würmer, kleine Krebstierchen und Algen. Auf der Suche nach Nahrung pusten sie ihre Beute mit einem gezielten Wasserstrahl aus dem sandigen Grund frei. Dies erleichtert das Fangen der flinken Krebse. Für Taucher kann die präzise Jagd mit dem Wasserstrahl zum spannenden Naturschauspiel werden.

Allergische Reaktionen durch Nervengift

In den Gewässern der Perhentian Islands in Malaysia können Taucher während eines Wracktauchgangs an den „Police Wrecks“ auf den ein oder anderen gelben Kofferfisch treffen. Zwischen bewachsenen Steilwänden vor Isla Catalina in der Dominikanischen Republik schauen scheue Kofferfische aus bunten Korallengärten hervor. Neben Orang-Utan-Krebsen und Pfau-Gottesanbeterin-Garnelen treffen Tauchsportler in Indonesien vor den Gili Inseln auf die giftigen Kofferfische. Diese verstecken sich recht schnell während einer Begegnung mit einem Taucher. In Stress-Situationen sondert der etwa 45 Zentimeter große Fisch ein spezielles Nervengift über seine Rückenstacheln ab. Bei anderen kleineren Fischen führt dieses Gift zu Lähmungen bis hin zum Tod. Das Nervengift ist für Taucher nicht tödlich, jedoch besteht die große Gefahr einer allergischen Reaktion. Tauchsportler sollten den näheren Kontakt zu einem Kofferfisch vermeiden.

(Foto: aquapix – adobe.stock)

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