Hasenkopf-Kugelfisch wird zur Plage im Mittelmeer

Kugelfisch in tiefblauem Wasser

Das Beobachten bunter Meereslebewesen gehört zum Tauchen einfach dazu. Doch durch die rasante Verbreitung des Hasenkopf-Kugelfischs wird das natürliche Ökosystem des Mittelmeers derzeit schwer belastet. Die türkische Regierung lenkt nun ein, um Herr über diese Plage zu werden.

Der Hasenkopf-Kugelfisch ist eigentlich in den Gewässern des Roten Meeres beheimatet. Der giftige Meeresbewohner kam jedoch durch den Suez-Kanal in den Mittelmeerraum. Vor der türkischen Küste wurde 2003 das erste Exemplar gesichtet. Der Kugelfisch hat keine natürlichen Fressfeinde im Mittelmeerraum und breitet sich durch die globale Erderwärmung schnell aus.

Mittlerweile ist er zu einer regelrechten Plage im Mittelmeerraum geworden. Kugelfische zerstören die Fischernetze, um selbst an ihre Beute zu gelangen. Auf ihrem Speiseplan stehen Delikatessen, wie Tintenfische und Shrimps. Da der Fisch eigentlich nicht in die Mittelmeerregion gehört, zerstört er hier das natürliche Ökosystem und ist eine große Bedrohung für den Fischfang.

Aufgeblasener Kugelfisch
(Foto: franciscojrg – adobe.stock)

Vorsicht vor giftigen Kugelfischen

Ausgewachsene Hasenkopf-Kugelfische leben lieber in den tieferen Bereichen des Meeres und sind in der Regel recht scheu dem Menschen gegenüber. Die Jungtiere bevorzugen seichtes und sandiges Gewässer. Meist halten sich die Jungfische in Strandnähe auf, wo es schon häufiger zu Unfällen gekommen ist.

Kugelfische können bis zu einem Meter lang werden und ein Gewicht von etwa sieben Kilogramm erreichen. In ihrem Maul befinden sich nur vier kleine Zähne, doch sein Biss kann extrem kräftig sein. Der Kontakt mit einem Kugelfisch kann selbst für den Menschen tödlich sein, denn dieser Fisch ist hochgiftig. Das Toxin lähmt Muskeln und das Nervensystem. Das Fangen mit anschließendem Verzehr ist in der Türkei, Griechenland und auf Zypern streng verboten.

Die Jagd ist eröffnet

Die ersten Hasenkopf-Kugelfische konnten mittlerweile schon vor der Küste Spaniens entdeckt werden. Die türkische Regierung will nun Abhilfe schaffen und den Kugelfisch-Bestand durch spezielle Maßnahmen stark verkleinern. Seit diesem Jahr wurde ein regelrechtes Kopfgeld auf den giftigen Meeresbewohner ausgesetzt. Für jeden gefangenen Hasenkopf-Kugelfisch zahlt die Regierung fünf Lira (50 Cent). Für die restlichen Kugelfischarten wird eine halbe Lira ausgezahlt. Die Fische können an speziell eingerichteten Stellen abgegeben werden. Auf diese Weise sollen bis 2023 etwa eine halbe Millionen Kugelfische an Land gezogen werden.

(Foto: New Media & Films – adobe.stock)

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