Norwegen: Im Saltstraumen werden Tauchgänge von den Gezeiten bestimmt

Saltstraumen mit tiefblauem Wasser und hellblauem Himmel

Etwa 30 Kilometer südöstlich der Stadt Bodø in Norwegen treffen Tauchsportler auf die stärksten Gezeitenströme der Erde. Das Tauchen im Saltstraumen wird auch als Adrenalin-Tauchen bezeichnet und das nicht ohne Grund.

Der Strom erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 40 Kilometern in der Stunde. In dem etwa zwölf Meter breiten Strudel brodelt das Wasser regelrecht und Taucher können sich auf ein aufregendes Erlebnis gefasst machen.

Im Saltstraumen liegt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut bei etwa drei Metern. Durch eine 150 Meter breite und zwei Meter lange Engstelle pumpen die Gezeiten etwa 3.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Fjordstelle. Dies erzeugt einen Strudel, der das Gewässer in sich zu verschlingen scheint. Dies erinnert an ein Schwarzes Loch, welches die Sterne des Weltalls in sich zieht.

Taucher sollten genau im Wechsel der Gezeiten den Weg in das Gewässer des Saltstraumen finden. Werden die Strömungen wieder stärker, sollte sich der Taucher schon unter der Wasseroberfläche befinden, um nicht von dem Strudel mitgerissen zu werden. Der Strudel erreicht eine Tiefe bis zu fünf Metern. Wer dem stärksten Gezeitenstrom mit dem nötigen Respekt begegnet, kann unterhalb des Strudels Marine Nacktschnecken, Wolfsfische und Schlangensterne entdecken.

Steinbeißer und Seesterne in bunten Anemonen-Feldern

Kelpalgen biegen sich mit der Strömung und kleine Borstenwürmer verstecken sich zwischen großen Seetang-Wäldern. Taucher können auf dem steinigen Grund verschiedene Moostierchen und Krebse entdecken, während Schwärme von Seelachsen und der ein oder andere Steinbeißer über ihre Köpfe hinweg schwimmen. Bunte Anemonen beheimaten Seesterne und eine Vielzahl weiterer Meeresbewohner.  

Je tiefer getaucht wird, umso klarer wird die Sicht auf die Artenvielfalt des Gewässers des Saltstraumen. Die Tauchgänge sollten mit einem erfahrenen Tauch-Guide der Insel gestartet werden. Die verschiedenen Tauchbasen der Stadt kennen die Strömungen und sichern die Taucher, durch Schwimmweste und weitere Vorkehrungen gut ab.

(Bild: RuZi – stock.adobe.com)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert