Taucherkrankheiten und -risiken #2: Tiefenrausch
Wer in die Tiefen des Meeres eintauchen will, muss mit Gefahren und Risiken rechnen. Eine der am meisten unterschätzten Gefahren ist der Tiefenrausch. Dieser tritt seinem Namen entsprechend unter Wasser bei Eintauchen in bestimmte Tiefen auf.
In unserer Reihe stellen wir Taucherkrankheiten und -risiken vor. Zuletzt haben wir über die Dekompressionskrankheit berichtet, welche dem Tiefenrausch auf den ersten Blick ähnelt aber deutlich zu unterscheiden ist.
Wie kommt es zu einem Tiefenrausch?
Auslöser des Tiefenrausches ist der erhöhte Partialdruck des Stickstoffes der Pressluftflasche, welche in entsprechenden Wassertiefen auftritt. Ab einer Tiefe von 30 Metern sollten Taucher mit einer narkotischen Wirkung des Stickstoffes rechnen. Ähnlich wie bei einem Alkoholrausch funktionieren die Synapsen im Gehirn nur noch eingeschränkt und die Weiterleitung der Nervenimpulse funktioniert nicht mehr richtig. Verlangsamung der Fähigkeiten und völlige Verwirrung können die Folge sein.
An Land beträgt der Partialdruck etwa 0,78 bar. Mit steigender Tiefe steigt der Umgebungsdruck und somit auch der Partialdruck des Stickstoffes. In einer Tiefe von 30 Metern beträgt er etwa 3,0 bar, was bereits den Tiefenrausch auslösen kann. Bei gestressten oder ängstlichen Tauchern kann der Tiefenrausch auch in geringerer Tiefe auftreten.
Tiefenrausch wirkt sich auf jeden Körper anders aus
Bemerkt der Tauchbuddy oder man selbst den Eintritt des Rausches, sollte man unverzüglich mit der Auftauchphase beginnen. Es ist besonders wichtig beim Tauchen in tiefe Gewässer einen Buddy dabeizuhaben, da man selbst den Tiefenrausch oftmals nicht bemerkt. Anders als bei der Dekompressionskrankheit werden die Symptome in den meisten Fällen während des Aufstiegs bereits schwinden, da der Stickstoffabbau mit sinkendem Druck anfängt.
Je Tiefer getaucht wird, desto höher ist das Risiko eines Tiefenrausches. Bei Tieftauchern lässt sich das Risiko leider nie ganz vermeiden. Diese haben die Möglichkeit, für das Tauchen in Gewässer ab einer Tiefe von 30-40 Metern ein Trimix Atemgemisch zu nutzen. Neben Stickstoff und Sauerstoff enthält es Helium, welches eine geringere Dichte als Stickstoff hat. Wichtig ist, sich selbst nicht zu überschätzen und, wie bereits erwähnt, immer mit einem Partner zu tauchen.