Wie gefährlich ist regelmäßiges Rauchen für Taucher?

Taucher steigt mit Ausrüstung ins Wasser

Rauchen ist für Taucher mehr als nur eine ungesunde Angewohnheit. Insbesondere im Tauchsport ist der Tabakgenuss gefährlich und kann schwere Folgen mit sich bringen.

Nach dem Tauchgang im noch tropfenden Neoprenanzug greife einige Taucher zur Zigarette. Durch das regelmäßige Einatmen von Nikotin werden die Lungenbläschen zerstört und die Lungenfunktion eingeschränkt. Das führt dazu, dass das Atmen unter der Wasseroberfläche deutlich schwerer fällt.

Hohes Risiko einer Dekompressionskrankheit

Das Lungenvolumen wird durch das Rauchen verringert, was bei einem Tauchgang negative Konsequenzen haben kann. Nikotinkonsum führt zu Veränderungen der Lungenbläschen in der Lunge. Diese können beim Auftauchen den Druckausgleich erschweren und ein Lungenriss ist im schlimmsten Fall die Folge. Der Wiener Lungenspezialist und Taucharzt Gerhard Wallner teilt mit, Raucher hätten im Vergleich zu Nichtrauchern ein um fast 90 Prozent erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Dekompressionskrankheit. Neben der vorgeschriebenen Tauchtauglichkeitsuntersuchung nach GÜTM wird daher bei langjährigen Rauchern eine zusätzliche Untersuchung der Tauchtauglichkeit empfohlen.

Person hält Zigarette in der Hand welche qualmt
Nikotin ist äußerst schädlich für die Lunge.

Bei dieser Untersuchung wird ein Belastungs-EKG erstellt, um bereits vorhandene Schäden der Lunge auszuschließen oder festzustellen. Nachdem ärztlich eine Veränderung der Lungenbläschen oder der Lungenstruktur nachgewiesen wurde, besteht die Tauchtauglichkeit nicht länger. Bei einer Tauchtiefe von zehn Metern hat die Lunge bereits eine Verdopplung des Luftdrucks zu kompensieren. Raucher sollten ihre Aufstiegsgeschwindigkeit verringern, da der Körper für den Druckausgleich möglicherweise mehr Zeit braucht.

Was Raucher beim Tauchen beachten sollten

Insbesondere vor dem Tauchgang sollten Taucher nicht zur Zigarette greifen. Beim Einatmen von Nikotin verengen sich die Bronchien und Blutgefäße. Dies hat negative Auswirkungen auf den Tauchgang. Die Durchblutung ist unter Wasser ohnehin eingeschränkt. Die Gefahr einer Dekompression steigt durch eingeschränkte Stickstoffaufnahme und -abgabe.

Vor dem Eintauchen ins kühle Nass sollten im Idealfall zwölf Stunden zur letzten Zigarette zurückliegen. Auch nach dem Tauchgang sollte man einige Stunden warten, um keine Dekompression an Land auszulösen.

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