Der Narwal – Das „Einhorn des Meeres“

Narwal in kristallklarem Wasser

Der Narwal fühlt sich in kalten Gewässern pudelwohl. Er besitzt eine zehn Zentimeter dicke Speckschicht, die ihn vor der Kälte schützt. Taucher können ihn im Arktischen Ozean finden. Am häufigsten tauchen Narwale in der Nähe Grönlands auf.

Narwale gehören zu den Zahnwalen und werden etwa fünf Meter lang. Mit ihrem knapp drei Meter langen Stoßzahn erreichen sie eine Länge von fast acht Metern mit einem Gewicht von etwa anderthalb Tonnen. Dies ist die Länge und das Gewicht eines Kleinbusses. Der Stoßzahn besitzt ein Gewicht von zehn Kilogramm und dreht sich im Uhrzeigersinn wie das Gewinde einer Schraube zur Spitze hin.

Früher dachten Menschen, die Stoßzähne der Narwale seien Beweise für die Existenz von Einhörnern. Durch diesen Glauben waren diese Zähne so begehrt, dass sie mit Gold aufgewogen wurden. Doch dieser Irrglaube hat sich zerschlagen und bis heute existieren verschiedene Forschungs-Meinungen zur Funktion des riesigen Zahns.

Die Thesen, dar Narwal breche dicke Eisschichten auf oder reihe Beutetiere aneinander wie auf einen Schaschlik-Spieß, können wohl eher verworfen werden. Doch das Sinnesorgan wird von etwa zehn Millionen Nervenenden durchzogen. Durch diese Konstruktion ist es dem Narwal, laut neuestem Stand, möglich, die Wassertemperatur und den Salzgehalt des Wassers zu bestimmen.

Bis zu 80 Kilogramm Futter am Tag

Narwale saugen ihre Beute durch ihr Maul und verschlingen sie im Ganzen. Auf ihrem Speiseplan steht alles von verschiedenen Fischen über Kraken bis hin zu Quallen. Sie fressen bis zu 80 Kilogramm täglich. Auf ihrem Beutezug tauchen Narwale bis in Tiefen von 500 Metern. Mit verschiedenen Klick-Lauten orten sie in der Dunkelheit ihre Nahrung.

Mit ihren Artgenossen verständigen sie sich durch Gesänge, die durch verschiedene Schallwellen übermittelt werden. Narwale bilden familienartige Gruppen von bis zu zehn Tieren. Im Alter zwischen fünf und acht Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Paarungszeit dauert von Ende März bis Anfang Mai. Männchen bestreiten Rivalenkämpfe, um den Weibchen zu zeigen, wer der stärkste Wal „im Ring“ ist. Die Stoßzähne, mit denen nur die männlichen Tiere ausgestattet sind, werden als Waffen benutzt, um die Rivalen zu verletzen, die Weibchen zu beeindrucken und sie anschließend zu verteidigen.

Die Tragezeit dauert etwa 15 Monate. Meist kommt nur ein Junges auf die Welt, welches ein Geburtsgewicht von etwa 80 Kilogramm und eine Länge von 150 Zentimetern hat. Die Lebensdauer eines Narwals beträgt etwa 55 Jahre.

(Bild: Andreas Meyer – stock.adobe.com)

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