Höhlentauchen: Herausforderung für Sporttaucher

Taucher in einer Höhle unter Wasser im türkis blauen Meer

Etwa 90 Prozent unserer Meere sind noch unerforscht. Darunter sind auch zahlreiche Höhlen, die zum Entdecken einladen und Taucher sowie Wissenschaftler auf der ganzen Welt faszinieren. Das Höhlentauchen stellt allerdings eine besondere Herausforderung im Tauchsport dar. Neben dem besonderen Reiz ist es auch mit Risiken und Gefahren verbunden und daher nicht für jeden Sporttaucher geeignet.

Statistiken zeigen, dass es eine 130-fach erhöhte Unfallgefahr in diesem Bereich des Tauchsportes gibt. Ebenso eine erhöhte Zahl an tödlichen Unfällen. Umso wichtiger sind im Höhlentauchen die richtige Ausrüstung und das Know-how. Deswegen werden Höhlen auch in Kategorien eingeteilt, sodass Taucher sich an ihrem Erfahrungsgrad orientieren und so das Risiko minimieren können.

Ausbildung zum Höhlentaucher

Es gibt verschiedene Tauchorganisationen, die Ausbildungen zum Höhlentaucher anbieten.

Die meisten orientieren sich dabei an von der „CMAS“ festgelegten drei Höhlenzonen. Der Verband rät auch von einem selbständigen Lernen ohne professionelle Ausbildung ab. Auch gibt es Zugangsbeschränkungen, um zum Höhlentaucher zugelassen zu werden. Voraussetzungen hierfür sind ein Alter von mindestens 16 Jahren, bestimmte Tauchscheine und absolvierte Tauchgänge sowie ein gültiges Tauchtauglichkeitszeugnis. Sind diese erfüllt, kann man sich nach und nach in die Höhlen vorwagen.

Die Ausbildung beginnt bei der niedrigsten Stufe, dem sogenannten „Grottentauchen“, und endet beim erweiterten Höhlentaucher (Stufe 3). Später kann man sich auch zum Lehrer ausbilden lassen und mit Bestehen der Prüfungen eigene Höhlentouren leiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ausrüstung für das Höhlentauchen. An sie werden höhere Anforderungen als beim Sporttauchen gestellt. Beispiele dafür sind unter anderem die größeren Luftflaschen, mehrere Atemregler, ein robusterer Taucheranzug, ein Helm, stärkere Taucherlampen und mehrere Sicherheitsleinen.

Die CMAS rät jedem Höhlentaucher, sich eine eigene Ausrüstung zuzulegen und nicht auf ausgeliehenes Equipment zurückzugreifen.

Probleme und Risiken die während des Tauchganges auftreten können

Kommt es zu Komplikationen, so liegt dies meist an mangelnder Ausbildung. Immer wieder sterben Taucher, weil sie nicht oder nicht ausreichend ausgebildet waren. Seit 1960 mussten aufgrund fehlender Ausbildung allein 400 Taucher aus den Höhlen bei Florida, Mexiko und in der Karibik gerettet werden. Ein weiteres Risiko sind fehlende Führungsleinen. Führungsleinen helfen dem Taucher, seinen Rückweg zu finden und dienen auch als Orientierungshilfe. Sind sie nicht vorhanden, kann es passieren, dass der Weg nicht mehr zurückgefunden werden kann. Lichtausfälle und unvermittelte Veränderung der Sichtverhältnisse können ebenfalls zu einem Orientierungsverlust führen. Letztere können durch Aufwirbelung von Sediment oder von der Höhlendecke rieselnde Ablagerungen entstehen.

Unterwasserhöhle im Karibischen Meer

Auch Probleme mit der Ausrüstung können eine Gefahr beim Tauchen darstellen. Beispiele hierfür sind der Ausfall der Gasversorgung, Unterkühlungen durch einen falschen Tauchanzug und versäumte Überprüfung von Verschleißteilen der Ausrüstung. All diese Gefahren kann man aber minimieren, indem man auf sich selbst und auf seine Tauchbuddys achtgibt und sich an sämtliche Sicherheitsbestimmungen hält.

Höhlentauchen ist ein faszinierendes Hobby und für manche ein leidenschaftlich ausgeübter Beruf.  Gleichzeitig bestehen Risiken und Gefahren für das eigene Leben. Deshalb muss jeder Taucher selber abwägen, ob er dieses Risiko eingehen möchte, um die Schönheit der Höhlen genießen zu können.

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