Jacques Mayol – Der „Delfin-Mann“

Jacques Mayol mit Delfinen im Hintergrund

Der französische Apnoetaucher Jacques Mayol wurde am 1. April 1927 geboren. Schon als kleiner Junge betrachtete er Delfine mit anderen Augen und schwamm mit den liebenswerten Tieren um die Wette. Schnell wurde ihm klar, dass Tauchen seine Bestimmung sein sollte.

Mayols Taucherfolge waren nicht auf eine spezielle muskuläre Ausbildung oder die Übungen zur maximalen Luftspeicherung in den Lungen zurückzuführen. Er erlernte in den 60er Jahren die Atemtechniken des Pranayama-Yogas und kombinierte so zwei komplett verschiedene Sportarten miteinander. Vor jedem seiner Tauchgänge bereitete sich der Franzose psychologisch vor und sammelte seine ganze Konzentration.

Der „französische Delfin“

Mayol war der erste Taucher, der ohne Atemgerät in eine Tiefe von 105 Metern vorgedrungen ist. Diesen Rekord stellte er in den Gewässern von Elba in Italien auf. Nach einigen weiteren Rekorden im Apnoe-Tauchen hatte der Franzose seinen Spitznamen weg: Japaner und Chinesen bezeichneten ihn als den „französischen Delfin“.

Jacques Mayol in jungen Jahren

Seine Erfolge in dieser Sportart inspirierten den französischen Regisseur Luc Bessons für das Drama „Im Rausch der Tiefe“ aus dem Jahr 1988. Zwölf Jahre später veröffentlichte Mayol seine Biografie „Homo Delphinus: The Dolphin Within Man“. Die Beziehung zwischen ihm und den Delfinen war einzigartig. Er entwickelte Techniken, die die Delfine voller Neugier zu ihm zogen. Der Franzose setzte sich teilweise im Schneidersitz auf den Grund des Meeres und versuchte mit Lauten aus dem Kehlkopf-Bereich die Delfine anzulocken. Dabei näherte sich Mayol ihnen nicht, sondern versuchte mithilfe dieser Laute und seiner einfachen Präsenz unter Wasser die angeborene Neugier der quirligen Tiere zu wecken.

Die Zusammenführung seiner Liebe zum Tauchen und sein großes Interesse an Unterwasserarchäologie führte den Apnoetaucher auch in einige außergewöhnliche Regionen der Erde. Er untersuchte unter anderem die Ruinen vor der Küste von Marseille in Südfrankreich, ging auf Tauchexkursionen bei den Bahamas und betauchte verschiedene Fundstätten in den Gewässern der kanarischen Inseln.

Das Ende einer Tauchlegende

Trotz seines erfolgreichen Lebens versetzte ihn ein dramatischer Tiefschlag in tiefe Depressionen. Nach dem Mord an seiner zweiten Frau Gerda, während eines Überfalls in einem Supermarkt, zog Jacques Mayol nach Elba. Dort kapselte er sich allerdings immer mehr ab und rutschte immer tiefer in seine Depressionen.

Im Alter von 74 Jahren beging Jacques Mayol in seiner Villa Selbstmord. Ihm zu Ehren wurde ein Denkmal vor der Küste Elbas gesetzt.

(Bild: Archiv – Team Mayol)

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