Raja Ampat – Der wahrgewordene Traum aller Taucher

Ein Insel-Arichpel von oben

Raja Ampat, das traumhafte Archipel in Indonesien, gehört zu den absoluten Sehnsuchtsorten der meisten Taucher weltweit. Die Schönheit sowohl der Insel als auch der davor gelagerten Unterwasserwelt ist schlichtweg überwältigend. Wir stellen die Destination vor und beantworten die wichtigsten Fragen rund um einen unvergesslichen Tauchurlaub in Raja Ampat. 

Der Winter ist die beste Reisezeit für Raja Ampat

Allen Reisenden aus Mitteleuropa muss klar sein, dass in dieser Region im Indopazifik das ganze Jahr über tropische Temperaturen und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit herrschen. Das sorgt für schwüles Klima, was wiederum nicht jedermanns Sache ist. Wer die Witterung nicht gewohnt ist, kann schon einmal mit Kreislaufproblemen zu kämpfen haben. Hier ist es wichtig, sich nicht zu überschätzen. Für eine Reise nach Indonesien empfiehlt sich in jedem Fall eher die kältere Jahreshälfte, also von Oktober bis April. Die am besten geeigneten Monate sind Januar bis März. Das bedeutet: Wenn es in Deutschland, Österreich oder der Schweiz schmuddelig und kalt ist, dann unternimmt man die Reise ins tropische Inselparadies. Für den Gemütszustand kann dies in jedem Fall Wunder bewirken. 

Die beste Reisezeit deckt sich eigentlich auch mit der besten Zeit, um auf Raja Ampat zu tauchen. Zwischen Oktober und Mai liegen die Wassertemperaturen konstant zwischen 27 und 30 Grad Celsius. Das Wasser ist zudem in dieser Zeit besonders ruhig, was wiederum für eine hervorragende Sicht sorgt. 

Früh die Anreise planen – und sparen!

„Raja Ampat“ bedeutet übersetzt so viel wie „vier Könige“. Mit diesen vier Königen sind die vier Hauptinseln gemeint: Misool im Süden, die östlichen Inseln Salawati und Batanta sowie die nördliche Insel Waigeo. Egal auf welcher dieser Inseln man seinen Tauchgang starten möchte – die Anreise-Destination für einen Flug aus Europa ist in der Regel Sorong. Die Küstenstadt im Westen der Insel Neuguinea ist der Verwaltungssitz der Provinz Papua Barat Daya. 

Eine Flugreise aus hiesigen Gefilden nach Sorong ist natürlich kein Pappenstiel. Ein Flug aus Frankfurt am Main dauert zwischen 27 und 35 Stunden und hat in der Regel zwei Zwischenstopps. Diese sind beispielsweise in Doha und Jakarta. Berechnet man das Jetlag mit ein, dann bedeutet dies, dass man für Hin- und Rückreise drei bis vier Urlaubstage auf seine Reise draufrechnen muss. Die Zwischenstopps sind oft mit längeren Wartezeiten von mehreren Stunden verbunden, was aber auch gut so ist. Schließlich wäre es äußerst unangenehm, im Eiltempo über den Flughafen von Doha hetzen zu müssen oder gar seinen Anschlussflug zu verpassen. Ein solcher Flug muss zudem lange im Voraus geplant werden, denn die Verbindung wird nicht täglich angeboten. Und dann wären da schließlich noch die Kosten. Zwischen 750 und 1.200 Euro sollte man für Hin- und Rückflug durchaus einplanen.

Ein buntes Korallenrif
(Foto: Daniel Lamborn / Adobe Stock)

Wer ein exklusives Resort im hochpreisigen Sektor gebucht hat, der wird höchstwahrscheinlich vom Personal auf dem Seeweg aus Sorong abgeholt. Hat man etwas günstiger gebucht, so muss man meist selbst nach Waisai reisen und wird dort abgeholt. Die öffentliche Fähre braucht zwei Stunden von Sorong nach Waisai. Langzeit-Reisende, die zuvor bereits in Bali oder Papua Neuguinea unterwegs waren, können hingegen den Abstecher nach Raja Ampat hervorragend mit dem Trip verbinden. 

Die richtige Tauchbasis finden

Das sich dieses Gebiet hervorragend für Tauchgänge eignet, bleibt niemandem verborgen – auch nicht der indonesischen Regierung. Daher wurde schon früh in die Erschließung Raja Ampats und seiner Tauchplätze investiert. Der Tourismus und die Unterbringung der Taucher ist ein wesentlicher Faktor in der lokalen Wertschöpfung. Daher gibt es diverse, speziell auf den Tauchsport ausgerichtete Resorts. Es sollte für jeden etwas dabei sein – ab einer gewissen Mindestpreisklasse natürlich. 

Die Raja Ampat Dive Lodge liegt auf der kleinen Insel Mansuar, südlich von Waigeo. Von hier aus können die beliebtesten Tauchplätze in der Umgebung schnell und einfach erreicht werden. Die Anlage liegt direkt an einem weißen Sandstrand. Sie verfügt selbstredend über eine eigene Tauchschule, in der Anfänger und Fortgeschrittene mit dem Tauchen vertraut gemacht werden. Die Bewertungen auf den gängigen Bewertungsportalen sind überwiegend gut bis sehr gut. Taucher übernachten hier direkt am wunderschönen Yenpapir Beach, sicherlich einer der schönsten Orte Raja Ampats. Ganz in der Nähe befinden sich auch die Tauchplätze Kri und Sorido.

Eine Tauchbasis an einem Steg
(Foto: Dawid / Adobe Stock)

Hinter dieser Taucbasis steckt eine Menge Erfahrung. Träger ist nämlich Grand Komodo Tours. Das Unternehmen ist bereits seit 1990 in der Region Raja Ampat im Tauchsektor aktiv. Zum Portfolio gehören auch unter anderem fünf eigene Tauchschiffe in Indonesien.  

Im Misool Resort wird Exklusivität groß geschrieben, denn dieses liegt auf einer Privatinsel. Sie ist eingebettet in ein ausladendes Archipel unbewohnter Inseln und umfasst selbst 19 Zimmer. Wer es also zurückgezogen mag und einen Urlaub verbringen will, den nicht jedermann vorweisen kann, für den ist diese Unterkunft die richtige. Das Gebiet ist geprägt von weißem Sandstrand, der rinigsum die Insel verläuft. Dazu klare Lagunen und beeindruckende Riffe – das ist der Stoff, aus dem so mancher Tauchertraum gestrickt ist. Die Tauchbasis des Resorts ist ebenfalls auf Stelzen mitten im türkis-blauen Wasser errichtet. Jeden Tag bieten die Betreiber drei geführte Tauchgänge per Boot und einen Dämmerungs- oder aber Nachttauchgang an. 

Mandarinfische, Mantas – und sogar Dugongs

Das Papua Paradise Eco Resort nimmt jedermann zunächst mit seiner pittoresken Optik ein. Am Rande der Insellandschaft von Birie bei Batanta, welche direkt aus einem Filmset entsprungen sein könnte, stehen komfortable Bungalows direkt auf beziehungsweise über dem Wasser. Romantischer geht es kaum. Allerdings ist Schnorcheln und Tauchen auch das das einzige, was man auf diesem Eiland unternehmen kann. Kultur sucht man vergebens, dafür müsste man erst mit dem Boot auf die nächstgrößere Insel. Stichwort Boot: Der Anleger ist im Vergleich zu den Bungalows gute 30 Meter vorgelagert. Erst von hier können die Tauchgänge starten. Hauptgrund hierfür dürften die üppigen Riffe in unmittelbarer Küstennähe sein. Daher fällt selbst schwimmen als Alternativbeschäftigung zum Tauchen weg.

Doch das hat es in sich, denn das Hausriff ist mit Sicherheit einer der spektakulärsten Tacuhplätze in der gesamten Region. Hier gibt es unter anderem Mandarinfische, Mantas, Wobbegongs, Bambushaie, Riffhaie und manchmal sogar Dugongs zu sehen. Diesem friedlichen Unterwasser-Giganten haben wir von 123tauchsport.de bereits einen eigenen Beitrag gewidmet. 

Ein roter Fisch vor einem Korallenriff
(Foto: Brook Peterson / Adobe Stock)

Als vierte Unterkunft wollen wir exemplarisch das Raja Ampat Dive Resort erwähnen. Man beachte übrigens die Namensähnlichkeit verschiedener Etablissements und die damit verbundene Gefahr der Verwechslung. Dieses exklusive Resort liegt auf der Hauptinsel Waigeo. Zwischen Dschungel und Meer gelegen, bietet auch diese Anlage extrem viel fürs Auge und gibt dem Urlauber das Gefühl, sich in einer anderen, abenteuerlichen und exotischen Welt zu befinden. Aber auch für den Gaumen wird bestens gesorgt. Regionale Küche und reichlich Fisch und Meeresfrüchte stehen ebenso auf der Speisekarte, wie das eine oder andere Barbecue. Das Resort bietet auch einen eigenen Transfer vom Hafen von Sorong mit dem eigenen Speedboat an. Die Fahrt dauert eineinhalb Stunden. Damit ist es eine komfortable Alternative zur Anreise mit der öffentlichen Fähre, nach der man dann vom Resort mit Auto oder Boot aus Waisai, der Hauptstadt Waigeos, abgeholt wird. Allerdings kostet diese „Luxusvariante“ natürlich auch etwas mehr.

Faszinierende Tauchgänge in Raja Ampat 

Ob Schnorcheln oder Tauchen. Ob Tauchgänge bei Tag oder bei Nacht. Ob eine geführte Bootstour oder auf eigene Faust die gewaltige Natur erkunden. Die atemberaubende Unterwasserwelt von Raja Ampat lässt keinen Wunsch offen. Ob erfahrener Taucher oder kommender Absolvent einer Tauchschule: Bislang hat jeder Urlauber hier die Tauchbasis gefunden, die zum ihm oder ihr passt. Das Archipel eignet sich auch für Familienurlaube, selbst wenn nicht alle Mitreisenden dem Tauchfieber verfallen sind. In der Umgebung gibt es auch abseits vom türkis-blauen Meer viel zu entdecken und zu unternehmen. Landausflüge oder ein Abstecher in die Großstadt Sorong – welche mit toller Strandpromenade aufwartet – sind da nur zwei von vielen Vorschlägen. Einige Resorts bieten sogar eigens Aktivitäten an, wie etwa „Bird-Watching-Touren“. 

Titelbild: ead72 / Adobe Stock

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