Die 10 besten Tauchspots der Welt

Das Great Barrier Reef

Wo gibt es die schönsten Korallen-Riffs? Wo kann man am besten Haie oder riesige Mantarochen beobachten? Welche faszinierenden Wracks sollte man unbedingt einmal erkunden? Und welche Destinationen lohnen sich aus anderen Gründen? Urlaub und tauchen – das ist eine ganze Welt für sich. Jede Destination ist anders. Wir stellen die 10 besten Tauchspots der Welt vor.

Rotes Meer (Ägypten) 

Tauchen im Roten Meer. Wohl jeder, der sich jemals Tauchflossen an die Füße gezogen hat, träumt davon. Zurecht, denn Ägypten bietet eine faszinierende Unterwasserwelt und ist auch sonst eine fantastische Destination, insbesondere für deutsche Touristen. Das beginnt bereits mit der Anreise, denn im Gegensatz zu manch anderem Ziel auf der Erde, ist man beispielsweise aus Frankfurt am Main schon in gerade einmal vier Stunden nach Kairo oder sogar direkt und ohne Zwischenstopp in die Tauch-Hochburg Hurghada geflogen. Dabei muss man lediglich eine Zeitzone passieren. Das Jetlag bleibt also aus. Die Kosten können sich dabei auf unter 400 Euro belaufen. 

Ein Taucher und ein Feuerfisch vor einem Riff
(Foto: Envato)

Neben Hurghada sind Sharm-El Sheikh oder Marsa Alam äußerst begehrte Tauchspots. Dort begegnen Taucher sogar regelmäßig Meeresschildkröten oder Delphinen. All diese Hotspots am Meer sind sehr touristische geprägt und bieten daher ein reichhaltiges Freizeit-Angebot. Ägypten und das Rote Meer sind daher ideal für Familien oder andere Reisegruppen, bei denen nicht alle Mitglieder begeistert tauchen. 

Malediven

Die Malediven – der Name ist fast jedem als traumhaftes Urlaubs-Domizil bekannt. Doch was wissen wir eigentlich wirklich über die Destination und wie gut kann man dort tauchen? Südwestlich von Indien und Sri Lanka im Indischen Ozean gelegen, erstrecken sich die fast 1200 Inseln der Malediven – davon 220 bewohnt und 144 touristisch genutzt – über ganze 871 Kilometer. Die Inseln verteilen sich auf 26 Atolle, in denen man spektakuläre Riffe betauchen kann. 

Konsultiert man eine ortskundige Tauchbasis, so kann man auf den Malediven das ganze Jahr über Mantas beobachten. Diese majestätischen Unterwasser-Bewohner wandern dort nämlich saisonal und folgen der halbjährigen Bewegung des Planktons. Man muss also lediglich wissen, welches Atoll man zu welcher Zeit ansteuern muss. Und da wiederum kommen ortskundige Anbieter ins Spiel, deren Beauftragung auf jeden Fall gut investiertes Geld ist. Und natürlich gibt es bei Tauchgängen auf den Malediven ganzjährig auch weitere spektakuläre Fische zu sehen. 

Great Barrier Reef (Australien)

Das Great Barrier Reef ist nicht nur für Tauchfreunde weltweit ein Begriff. Kein Wunder: Dieses Naturphänomen ist einmalig auf diesem Planeten. Vor der Küste des australischen Bundesstaats Queensland gelegen, ist das „Great Barrier“ etwa 2.300 Kilometer lang. Dieses Ausmaß sucht weltweit seinesgleichen. Ein derart ausgeprägtes Korrallenriffsystem findet man nirgendwo sonst. Dass man das Riff, anders als sonstige Riffe, sogar vom Weltall aus sehen kann, unterstreicht die pure Naturgewalt, die hier vorzufinden ist. 

Farbenprächtiges Korallen-Riff lädt zum tauchen ein

Dementsprechend vielfältig zeigt sich die Unterwasserwelt in puncto Flora und Fauna. Über 1.500 verschiedene Fischarten tummeln sich in dieser einzigartigen Umgebung. Jeder, der das Glück hatte, den einen oder anderen Tauchgang in dieser einzigartigen Destination zu absolvieren, kann sich glücklich schätzen.

Great Blue Hole (Belize)

Vom Zauber der Karibik ohne Vorwarnung in das schwarze Nichts: Mit der schieren Gewalt, die bei diesem Anblick auf den Taucher einwirkt, gehört das Great Blue Hole mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten Unterwasser-Naturphänomenen der Welt. 

Diese einmalige Sinkhöhle liegt etwa 70 Kilometer vor der Festlandküste von Belize. Das rund 440.000 Einwohner starke Land ist per se schon ein attraktives Reiseziel für mitteleuropäische Taucher, denn es ist der einzige zentralamerikanische Staat, der Englisch als Amtssprache hat. Eine wichtige Voraussetzung zur guten Kommunikation ist im Hinblick auf eine unvergessliche Tauchreise also schon einmal gegeben. Von den natürlichen und topografischen Voraussetzungen ganz zu schweigen. Mit mehr als 400 Inseln und teilweise traumhaft weißen Sandstränden sowie einer 298 Kilometer langen Küste fährt Belize ordentlich auf. 

Great Blue Hole in Belize/ Karibik aus der Vogelperspektive

Und dann ist da natürlich das Belize Barrier Reef, seines Zeichens das längste Barriereriff der nördlichen Hemisphäre und weltweit das zweitgrößte Riff überhaupt. Übertrumpft wird es in der schieren Größe nur vom Great Barrier Reef (siehe oben). Dieses Gebiet umfasst nicht nur diverse kleine Inseln, sondern auch drei der vier karibischen Atolle: Das Glover’s Reef, das Turneffe und das Lighthouse Reef. Letzteres ist besonders Spektakulär und sticht in der Satellitenaufnahme wie ein türkiser Leuchtturm aus dem dunkelblauen Ozean hervor. 

Und mittendrin prangt das Great Blue Hole wie ein riesiges, finsteres Auge. Mit 300 Meter Durchmesser und seiner annährend kreisrunden Form weist es bereits eine recht unheimliche Optik auf. Wer einen Tauchgang hier rein unternimmt, sollte also erfahren sein und gute Nerven haben. Das Great Blue Hole ist bis zu 125 Meter tief. Es entstand in der letzten Kaltzeit, also im Zeitraum von vor 115.000 bis vor 12.000 Jahren. Das unterirdische Höhlensystem wurde durch den steigenden Meeresspiegel geflutet. Insgesamt ist das Blue Hole bis zu 125 Meter tief. Doch soweit runter taucht kein lebendiger Mensch. Nach etwa 90 Metern strömt giftiger Schwefel-Wasserstoff aus, der alles zersetzen würde. 

Doch so weit muss man auch gar nicht runter. Schon in etwa 35 Metern Tiefe können erfahrene Taucher das Höhlensystem erkunden. Spannend ist das ganze wohl eher aus geologischer denn aus meeresbiologischer Sicht. Vor dem Absinken der Kalksteinformationen haben sich diverse Stalaktiten und auch Stalagmiten gebildet. Es wurden bereits von acht Metern Länge und fast zwei Meter Durchmesser gemessen. 

Azoren (Portugal)

Mitten im Atlantik, fast genau auf halber Streck zwischen dem europäischen und dem nordamerikanischen Festland gelegen, wird diese Inselgruppe durch ein ozeanisch-subtropisches Klima geprägt. Die Temperaturextreme sind das ganze Jahr über sehr ausgeglichen – im Winter nicht zu kalt, im Sommer nicht zu warm. Dadurch sind die Azoren nahezu ganzjährig zum Tauchen geeignet. Denn trotz seiner üppigen Vegetation an Land hat vor allem die Welt der Fische rund um die neun großen und diversen kleinen Inseln viel zu bieten.  

Anblick auf eine Insel im Atlantischen Ozean

So sorgt der Golfstrom für eine enorme Artenvielfalt. Diese reicht von kleinen wirbellosen Wesen bis hin zu imposanten Hochseefischen. Auch bei den ganz großen Kalibern haben die Azoren einiges zu bieten. Ganze 38 verschiedenen Walarten wurden in der Region bereits gesichtet. Kein Wunder, dass ein Reiseveranstalter sich nach dem gefährlichen „Orca“ benannt hat. Orca startet seine Tauchgänge auf der Insel Pico, benannt nach dem dort befindlichen Vulkan mit einer Höhe von 2351 Metern.  

Galapagosinseln 

Und noch eine Inselgruppe mitten im Ozean. Diesmal ist es der Pazifik. Die Galapagosinseln gehören politisch zu Ecuador. Sie liegen 1.000 Kilometer westlich des ecuadorianischen Festlands im östlichen Pazifik. Darwin Island ist in puncto Tauchen bei weitestem die beliebteste Insel dieser Gruppe. Darwin? Da war doch was. Richtig: Die Galapagosinseln haben vor allem durch den Naturforscher Charles Darwin Berühmtheit erlangt. 1835 besuchte Darwin das Archipel und sammelte hier die wichtigsten Erkenntnisse, die in sein Standardwerk „Über die Entstehung der Arten“ einflossen. 

Für seine Theorie der natürlichen Auslese untersuchte Darwin Spottdrosseln, Landschnecken, verschiedene Pflanzen- und Insektengruppen. Neben den nach ihm benannten Darwinfinken wird sein Name aber häufig in erster Linie mit den Schildkröten in Verbindung gebracht, deren Verbreitung ihm wertvolle Erkenntnisse lieferte. Und auch heute noch ist die Meeresschildkröte der absolute Dauerbrenner auf den Galapagosinseln. Wer diese faszinierenden Tiere beim Tauchen beobachten möchte, für den gibt es kaum einen besser geeigneten Tauchspot. Die Inseln stellen wichtige Eiablage-Plätze für sie dar. Suppenschildkröte, Karettschildkröte, Bastardschildkröte oder Lederschildkröte – alle vier Arten leben dauerhaft in den Gewässern der Galapagosinseln. 

Schildkröte schwimmt an einem Korallenriff Galapagosinseln

Doch die bunte Unterwasserwelt der Galapagosinseln bietet noch weitaus mehr. Bei der entlegenen Felsinsel Roca Redonda schwimmen Haie um einen Unterwasservulkan. Vor Isabela – der mit Abstand größten Insel im Galapagos-Archipel – können Taucher und Schnorchler Seite an Seite mit Seelöwen und Pinguinen schwimmen. Einer der interessantesten Tauchplätze ist die unbewohnte Isla Darwin. Circa zwei Kilometer südöstlich befinden sich die Überreste des berühmten Darwins Bogen, ein Bogenfelsen, der 2021 aufgrund natürlicher Erosion einstürzte. Zurück bleiben bloß noch zwei Säulen. Doch auch wenn der Bogen nicht mehr geschlossen ist, lohnt sich der Besuch für Taucher allemal.

Rund um die Klippen sind einige der größten Schulen von Hammerhaien zu finden – 200 Tiere auf einmal sind keine Seltenheit. Auch Freunde des Mantas kommen auf ihre Kosten. Neben Mantarochen finden sich auch Adlerrochen, Kuhnasenrochen, Riffhaie oder Walhaie. Allerdings kann man hier nicht „wild“ tauchen, sondern nur organisiert. Reiseveranstalter benötigen eine staatliche Lizenz, um einen Tauchgang anbieten zu dürfen. 

Fernando de Noronha (Brasilien)

Etwa 350 Kilometer vor dem westlichsten Zipfel des brasilianischen Festlands liegt die Inselgruppe Fernando de Noronha. Von den 21 Inseln des Archipels ist lediglich die Hauptinsel bewohnt, die denselben Namen trägt. Lediglich 3.000 Einwohner auf 17.000 Quadratkilometern zeigen: Hier ist die Natur noch so unberührt, wie es nur noch selten auf der Welt der Fall ist. Fernando de Noronha hat den Status eines nationalen Marineparks. Zum Schutz lassen die Behörden maximal 100 Touristen pro Tag zu. Wer also früh genug plant und über das nötige Kleingeld verfügt, der erlebt also auch einen der exklusivsten Tauchplätze der Erde. Kleingeld ist allerdings schon vonnöten, denn da sämtliche Produkte vom Festland eingeflogen werden müssen. 

Vier Taucher und viele Luftblasen

So auch die Tauch-Urlauber. Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug von Recife. Der Flieger braucht von dort nochmal eine Stunde. Das Wasser rund um das Archipel ist durchschnittlich 26 Grad warm. Die Sicht unter Wasser beträgt 30 bis 60 Meter. Die Tauchspots variieren in ihrer Tiefe zwischen zehn und 60 Metern. Damit ist Fernando de Noronha auch für Anfänger geeignet. Riffhaie und Schildkröten kann man sogar schnorchelnd beobachten. Auch hier herrscht allerdings eine große Exklusivität. Den Tauchgang oder Schnorchelausflug sollte man wegen der sehr hohen Nachfrage spätestens am Ankunftstag reservieren. 

Kokos-Inseln (Keelinginseln)

Diese Inseln mit im Indischen Ozean sind zwar australisches Außengebiet, liegen aber näher an der Küste Indonesiens als an Down Under. Sie wurden wahrscheinlich erst Anfang des 17. Jahrhunderts entdeckt und waren zu keiner Zeit der Erdgeschichte mit dem Festland verbunden. Vor der menschlichen Besiedlung konnten Pflanzensamen daher lediglich von Wind, Wasser oder Vögeln zugetragen werden. Die Geologie ist durch Vulkanismus und Korallenwachstum geprägt. 

Und einzigartig ist auch die bunte Unterwasserwelt. Neben Seeschildkröten und Echten Karettschildkröten können Sie unter anderem die Plättchen-Seeschlange beobachten, die einzige Seeschlangenart, die bislang auf den südlichen Atollen gesichtet wurde. Natürlich gibt es auch diverse exotische Fische, Weichtiere, Krebstiere, Stachelhäuter oder riffbildende Steinkorallen zu entdecken. Auf der Hauptinsel West Island, wo sich auch der einzige Flughafen befindet, leben lediglich 130 Einwohner. Insgesamt beträgt die Einwohnerzahl ganze 550 Menschen auf 14 Quadratkilometern. Entsprechen rein und unberührt ist das Meer rund um dieses außergewöhnliche Insel-Atoll. 

Palau

In der sogenannten „Blue Corner“ der Inselrepublik Palau gelegen, werden die unbewohnten Ngemelis-Inseln von Tauchbasen auf Koror, Peleliu und Ngercheu angefahren. Letzteres liegt nur 3 Kilometer südöstlich. Die Ngemelis-Inseln sind ein El Dorado für Rifftaucher. Neben der Blue Corner sind auch der sogenannte German Channel und der Ulong Channel sehr beliebte Tauchplätze. 

Taucher bei einem Flugzeugwrack

Weiter südlich, rings um die Inse Peleliu, befindet sich ein weiteres beliebtes Tauchgebiet. der Palaliu Expressway und Peleliu Wall & Cut können allerdings nur von erfahrenen Tauchsportlern betaucht werden. Anfänger haben hier nichts verloren. Wer es etwas gemütlicher mag, für den bietet sich die Lagune vor Koror an. Hier liegen die Tauchplätze in der Regel etwas geschützter. Außerdem lassen sich hier so manche Wracks betauchen. Unter anderem liegen das Helmet Wreck und Teshio Maru auf Grund.

Cocos Island (Coasta Rica)

Und nochmal Kokos. Achtung, Verwechslungsgefahr: Auch zum Staatsgebiet von Costa Rica gehört eine unbesiedelte Insel namens Kokos-Insel beziehungsweise Cocos Island. Von den vorgelagerten Felsen starten verschiedene Tauchbasen geradezu spektakuläre Tauchgänge mit Großfischgarantie. Taucher, die noch nie Haie in freier Wildbahn gesehen haben, sollten unbedingt Cocos Island auf ihre Bucket List packen. Ob Seidenhaie, Galapagoshaie, Silberspitzenhaie, Walhaie – alles ist möglich. Zu allervorderst müssen jedoch die Hammerhaie genannt werden. Hammerhaischulen mit bis zu 1.000 Tieren sucht man an anderen Tauchspots vergeblich. Diese schiere Anzahl hat Cocos Island auch den Beinamen „Insel der Hammerhaie“ eingebracht.

Auch Mantas, Segelfische, Delphine, Barrakudas und Wale tummeln sich im türkis-blauen Nass. Ebenso kriegt man sehr große Fischschwärme vor die Brille – in der Regel Stachelmakrelen. Tauchen ist rund um Costa Rica das ganze Jahr über möglich. Die beste Zeit liegt zwischen Dezember und Mai. Auf Cocos Island gibt es weder eine ausgeprägte Trocken- noch Regenzeit. Die Wassertemperaturen liegen daher konstant zwischen 23 und 28 Grad Celsius. 

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