Sachsen-Anhalt: Kunststoffhai Bruce lädt Taucher in den Geiseltalsee ein

Der Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt

Im südlichen Sachsen-Anhalt begeistern zwei Tauchbasen Sportler seit 2013 mit umfangreichen Kursen und beeindruckenden Tauchgängen. Zwischen dem Kunststoffhai Bruce und dem Wrack „Pauline“ treffen Taucher auf Kamberkrebse und Maränen.

Der Geiseltalsee befindet sich in einem ehemaligen Tagebau westlich von Leipzig. Mit einer Größe von 18,4 Quadratkilometern ist er der größte künstliche See Deutschlands. Er umfasst 423 Millionen Kubikmeter Wasser und besitzt eine maximale Tiefe von 87 Metern.

Die flachen Uferbereiche sind mit Algen und Süßwasserschwämmen bewachsen, durch die große Hechte und scheue Maränen streifen. In den tieferen Bereichen tauchen Sportler entlang alter Sandsträucher und morscher Bäume. Die muschelbehangenen Äste in den Unterwasserwäldern erscheinen wie ein Dschungel mit herabhängenden Lianen.

Wracktauchen im Geiseltalsee

Der Seegrund besitzt eine canyonartige Struktur, auf der sich verschiedene Schiffswracks befinden. Ein altes Motorboot ruht in einer Tiefe von 15 Metern. Das zwölf Meter lange Wrack der „Pauline“ liegt in 20 Metern auf dem Grund. Sie wurde im Herbst 2017 absichtlich versenkt und bietet Tauchern perfekte Wracktauchbedingungen.

Ein Kunststoffhai namens Bruce bekam im Geiseltalsee vor fünf Jahren ein neues zu Hause. Unterhalb des Hais bieten alte Ablagerungen einen spannenden Kontrast zwischen dem rostroten Eisenoxid und dem grasgrünen Bewuchs über dem Grund. Auf den drei Ausbildungsplattformen in Tiefen von sechs, zwölf und 20 Metern tummeln sich Flussbarsche, Aale und der ein oder andere Kamberkrebs.

Tauchen mit Handicap

Die zwei ansässigen Tauchbasen leihen Tauchausrüstungen sowie das passende Equipment und füllen die Sauerstoff-Flaschen der Taucher auf. Mit verschiedenen Kursen lassen sich interessante Lehrgänge besuchen. Unter anderem unterrichtet ein Team von ausgebildeten Handicap-Tauchlehrern das Tauchen für Menschen mit Einschränkungen. So kann man unter anderem auch mit ausgeprägter Sehschwäche, starkem Asthma oder Hörschädigung die Faszination des Tauchens kennen lernen. Zudem können Menschen mit Amputationen, Teillähmungen und Querschnittslähmungen hier einen Tauchschein machen. Schnuppertauchgänge finden in Tiefen von etwa zehn Metern statt und dauern 20 Minuten. Eine Besonderheit bietet das jährliche Weihnachts- und Neujahrstauchen. Mit verschiedenen Aktionen locken die Specials am Ende des Jahres Taucher aus ganz Deutschland.

(Bild: Ralf Geithe – adobe.stock)

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