Sehenswerte Schiffswracks #5: Fujikawa Maru

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In unserer Serie „Sehenswerte Schiffswracks“ begeben wir uns diesmal auf den wohl bekanntesten und reichhaltigsten Schiffsfriedhof der Welt. Das Atoll Truk Lagoon im Pazifischen Ozean beherbergt rund 60 Schiffe, darunter den zum Kriegsschiff umfunktionierten japanischen Frachter Fujikawa Maru.

Die Fujikawa Maru wurde 1938 in Japan gebaut. Sie maß 132 Meter in der Länge und 18 Meter in der Breite. Der Frachter wurde auf der Route zwischen Japan und Nordamerika eingesetzt. Nach nur wenigen Monaten wurde das Schiff mit luxuriösen Passagierkabinen ausgestattet und befuhr eine neue Strecke, nämlich zwischen Indien und Südamerika.

1940 wurde die Fujikawa Maru zu einem Kriegsschiff der Königlichen Japanischen Kriegsmarine und beförderte Flugzeugersatzteile und Motoren. Sie selbst wurde mit veralteten Kanonen und einer Flak ausgerüstet, um sich während eines möglichen Angriffs zu wehren.

Drei Jahre später wurde das Schiff durch ein US-amerikanisches U-Boot attackiert. Trotz einiger Schäden konnte die Fujikawa Maru gerettet werden und nahm ihren Dienst wieder auf. Nach einem weiteren Jahr kam das Frachtschiff jedoch in einen Bombenhagel. Die Fujikawa Maru versank im Pazifischen Atoll Truk Lagoon.  

(Bild: Todd Winner – stock.adobe.com)

Ein Highlight für Tauchbegeisterte sind die vielen Einzelheiten, die heute noch gut sichtbar erkundet werden können. Die Kanone weist noch auf die bronzene Inschrift des Baujahres hin. Neben der Plattform mit ihren zahlreichen Munitionskisten kann man auch noch im vorderen Laderaum eine interessante Umgebung betauchen. Hier befinden sich Handgranaten, Pulverfässer und MG-Munition, die an die Schlacht von 1944 erinnern. Der untere Laderaum beherbergt nicht nur eine Vielzahl an Ersatzteilen, dort lagern auch Torpedos, Schweißflaschen, Reifen und Kommunikationskabel.

Tauchen in einem Geisterschiff

Der vordere Teil des Schiffs ist mittlerweile von starker Korrosion befallen. Durch diese Schädigung könnte er in den nächsten Jahren in sich zusammenzufallen. Die Entdeckungstour kann aber im zweiten Laderaum fortgeführt werden. Hier können Militär-Interessierte begeistert die aufeinander liegenden Kampfflugzeuge erforschen. Man kann sogar in den Maschinenraum vordringen und die Instrumente, Stahlseile und Flaschenzüge noch gut erkennen. Knochen und Schädel auf dem Meeresgrund erinnern noch heute an den Krieg. Ins Innere der Fujikawa Maru sollten nur erfahrene Taucher  gehen.  

(Bild: Brian – stock.adobe.com)

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