Wracktauchen in der Ostsee: Ein kleines Stück Geschichte

Ein kleines stück Wald am Strand

Die Ostseeküste lädt mit unzähligen Wracks am Meeresgrund Taucher zum Erkunden ein. Die Küste von Mecklenburg-Vorpommern ist etwa 2.000 Kilometer lang und lockt mit Tauchgebieten für Taucher aller Klassen.

Der Salzgehalt im Meerwasser ist gering, das sorgt für nur wenig Artenvielfalt in der Ostsee. Jedoch lohnt sich ein Tauchgang in die kühle Ostsee für einen Blick auf die vielen versunkenen Schiffswracks. Nachdem das Gebiet für Taucher lange gesperrt war, wurde die Tauchzone im Jahr 1990 für Tauchtouren freigegeben.

Geschichte am Meeresgrund lockt für abenteuerliche Tauchgänge

Unweit entfernt von Rostock liegt der Ort Rerik, dessen Geschichte bis in die Wikingerzeit zurückreicht. In einer Tiefe von 21 Metern liegt die „Ewer von Wismar“. Das Wrack des vor etwa 180 Jahren versunkenen Lastenseglers ist durch den geringen Sauerstoffgehalt im Wasser noch gut erhalten. Die einst aufgeladenen Lehmziegel liegen an Deck und sind noch heute zu erkennen.

Zwei Taucher laufen auf einem Steg mit Tauchausrüstung
Die Tauchzonen wurden erst vor etwa 30 Jahren freigegeben.

In nur zwölf Metern Tiefe liegt das Wrack der „Sturmvogel“. Im Jahr 1984 sank das Schiff auf den sandigen Grund der Ostsee. Das Schiff wurde bei dichtem Nebel gerammt und verlor dabei viele Kleinteile, welche noch heute am Meeresgrund verstreut sind.

Künstliches Riff in der Ostsee schafft neuen Lebensraum

Nur ein paar Hundert Meter von der Küste Rostocks entfernt befindet sich das Riff Nienhagen. In zwölf Metern Tiefe wurde ein Paradies für Fische mit einem künstlichen Riff geschaffen. Rund 1.400 Betonteile und 2.500 Molensteine wurden versenkt, um einen neuen Lebensraum für Meeresbewohner aufzubauen.

Die mit Öffnungen versehenen Betonteile sind bewachsen von Algen und schaffen Lebensraum vor allem für Jungtiere. Die Unterwassersiedlung soll für neue Fischbestände sorgen und ein zusätzliches Nahrungsangebot schaffen. Wie welt.de berichtet, soll das Jungfischaufkommen am Riff doppelt so hoch sein wie im Referenzgebiet.

Neben Sandaalen und Plattfischen gibt es um das künstliche Riff herum auch Klippenbarsche sowie Miesmuschel Kolonien. Etwas besonderes ist das Wachstum von Rotalgen im Riff Nienhagen. Diese sind die schönsten und teuersten ihrer Art.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert